Ein Leben ohne X11?
Geschrieben am 22-02-2007 - ⧖ 3 minFuer einige User undenkbar; fuer die anderen der Normalfall. Als ich vorhin meine Dotfiles hochgeladen, das Wiki umgeschrieben und den vorhergehenden Eintrag in diesem Blog verfasst hab, is mir aufgefallen das ich X11 eigentlich gar nicht brauche.
Ich bin ein "normaler" User, der keine Grafikbearbeitung nutzt (weil er <zitat>grafiktechnisch
gesehen ein Vollidiot</> ist). Wenn ich mich an meine Workstation setze, dann ruf ich zuerst
meine Mails ab. gall
startet Mailfilter, damit
der meine Mailboxen nach Spam durchsucht und diesen gleich auf dem Server loescht. Sobald er damit
fertig ist, holt getmail die Mails von den Servern
ab und anschliessend werden neue Artikel aus dem Usenet heruntergeladen. Da das (meistens) einige
Zeit dauert, drueck ich C-A 9 (hab ich schonmal erwaehnt das ich GNU Screen als Loginshell habe?) und seh nach was im
IRC los is. Meistens pennen die meisten wenn ich wach bin und kann dann in Ruhe meine RSS-Feeds
abrufen; ein Alt+<- bringt mich innerhalb von GNU Screen ein Fenster zurueck, wo Raggle laeuft. Wenn mich ein Eintrag eines Feeds interessiert,
druecke ich lediglich o oder die Ziffern, die vor Links: stehen und Raggle ruft
automatisch den Browser auf (BROWSER oder RAGGLE_BROWSER).
Danach wechsle ich mit C-A 1 zu Mutt und lese/beantworte meine
Mails. Von den 100 Keybindings die Mutt zur Verfuegung stellt,
brauche ich im Normalfall nicht mal ein Zehntel davon. r um eine Mail zu beantworten,
m um eine neue Mail zu senden, L um an die Mailingliste zu antworten und y um
die Mail abzusenden. Das gleiche gilt fuer Slrn mit dem
ich meine Newsgroups verwalte. f um ein Followup zu erstellen, r um jemandem per Mail
zu antworten und ggf. c um eine Gruppe als gelesen zu markieren.
Als Editor nutze ich seit Jahren Vim (hier nochmal danke an Sven Guckes, den ich mit Fragen zu seinen Dotfiles nerven durfte).
Vim deshalb, weil er mir den taeglichen Umgang mit
Textdateien extremst erleichtert und verdammt viel Arbeit abnimmt.
Im Fenster 4 laeuft cmus (C* Music Player),
den ich mit C-A T und C-A B steuern kann ohne ihn aufzurufen und ein screen -t 'mldonkey'
telnet localhost 4000
bringt mich zum telnet-Interface von mldonkey, wobei ich den aber nur sehr selten nutze.
Wenn, dann besorge ich mir ein Torrent-File, kopiere es nach ~/download/Torrens/ und
btlaunchmanycurses.py (welches in Bittornado
enthalten ist) startet den Download automatisch (alle 60 Sekunden wird das Verzeichnis nach neuen
Torrents geprueft). Filme seh ich mir mit mplayer -vo fbdev2 -vf scale=1280:1024
file.avi
im Framebuffer an und wenn ich mal schnell was auf meinen Server hochladen
will/muss, steht mit C-A 5 lftp bereit; einzelne Textdateien
werden ohnehin mit Vim direkt auf >direkt auf
dem Server editiert. Als ich noch ICQ genutzt habe, lief Centericq (ein
ICQ/Yahoo!/AIM/IRC/MSN/Jabber/GaduGadu/RSS/LiveJournal - Client).
Filemanager.. ich werd nie verstehen wieso man sowas wie den GNU Midnight Commander braucht? Ich hab das Ding mal ausprobiert und festgestellt, dass ich schon einen besseren File Manager habe. Meine Shell; die Z Shell. Wozu brauche ich also X11? Richtig. Um bequem und einfach im Internet zu surfen und damit ich mir Seiten ansehen kann, die mit Flash, Java, JavaScript und 23 Frames vollgestopft sind.. latuernich.. wozu auch sonst?