Ein Leben ohne X11?

Fuer einige User undenkbar; fuer die anderen der Normalfall. Als ich vorhin meine Dotfiles hochgeladen, das Wiki umgeschrieben und den vorhergehenden Eintrag in diesem Blog verfasst hab, is mir aufgefallen das ich X11 eigentlich gar nicht brauche.

Ich bin ein "normaler" User, der keine Grafikbearbeitung nutzt (weil er <zitat>grafiktechnisch gesehen ein Vollidiot</> ist). Wenn ich mich an meine Workstation setze, dann ruf ich zuerst meine Mails ab. gall startet Mailfilter, damit der meine Mailboxen nach Spam durchsucht und diesen gleich auf dem Server loescht. Sobald er damit fertig ist, holt getmail die Mails von den Servern ab und anschliessend werden neue Artikel aus dem Usenet heruntergeladen. Da das (meistens) einige Zeit dauert, drueck ich C-A 9 (hab ich schonmal erwaehnt das ich GNU Screen als Loginshell habe?) und seh nach was im IRC los is. Meistens pennen die meisten wenn ich wach bin und kann dann in Ruhe meine RSS-Feeds abrufen; ein Alt+<- bringt mich innerhalb von GNU Screen ein Fenster zurueck, wo Raggle laeuft. Wenn mich ein Eintrag eines Feeds interessiert, druecke ich lediglich o oder die Ziffern, die vor Links: stehen und Raggle ruft automatisch den Browser auf (BROWSER oder RAGGLE_BROWSER).

Danach wechsle ich mit C-A 1 zu Mutt und lese/beantworte meine Mails. Von den 100 Keybindings die Mutt zur Verfuegung stellt, brauche ich im Normalfall nicht mal ein Zehntel davon. r um eine Mail zu beantworten, m um eine neue Mail zu senden, L um an die Mailingliste zu antworten und y um die Mail abzusenden. Das gleiche gilt fuer Slrn mit dem ich meine Newsgroups verwalte. f um ein Followup zu erstellen, r um jemandem per Mail zu antworten und ggf. c um eine Gruppe als gelesen zu markieren.

Als Editor nutze ich seit Jahren Vim (hier nochmal danke an Sven Guckes, den ich mit Fragen zu seinen Dotfiles nerven durfte). Vim deshalb, weil er mir den taeglichen Umgang mit Textdateien extremst erleichtert und verdammt viel Arbeit abnimmt.

Im Fenster 4 laeuft cmus (C* Music Player), den ich mit C-A T und C-A B steuern kann ohne ihn aufzurufen und ein screen -t 'mldonkey' telnet localhost 4000 bringt mich zum telnet-Interface von mldonkey, wobei ich den aber nur sehr selten nutze. Wenn, dann besorge ich mir ein Torrent-File, kopiere es nach ~/download/Torrens/ und btlaunchmanycurses.py (welches in Bittornado enthalten ist) startet den Download automatisch (alle 60 Sekunden wird das Verzeichnis nach neuen Torrents geprueft). Filme seh ich mir mit mplayer -vo fbdev2 -vf scale=1280:1024 file.avi im Framebuffer an und wenn ich mal schnell was auf meinen Server hochladen will/muss, steht mit C-A 5 lftp bereit; einzelne Textdateien werden ohnehin mit Vim direkt auf >direkt auf dem Server editiert. Als ich noch ICQ genutzt habe, lief Centericq (ein ICQ/Yahoo!/AIM/IRC/MSN/Jabber/GaduGadu/RSS/LiveJournal - Client).

Filemanager.. ich werd nie verstehen wieso man sowas wie den GNU Midnight Commander braucht? Ich hab das Ding mal ausprobiert und festgestellt, dass ich schon einen besseren File Manager habe. Meine Shell; die Z Shell. Wozu brauche ich also X11? Richtig. Um bequem und einfach im Internet zu surfen und damit ich mir Seiten ansehen kann, die mit Flash, Java, JavaScript und 23 Frames vollgestopft sind.. latuernich.. wozu auch sonst?

For comments, please send me an email